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Ergotherapie Studium in Berlin und Brandenburg

Sie interessieren sich für ein Studium (Bachelor, Master oder MBA) oder eine Weiterbildung im Bereich Ergotherapie? Für Ergotherapie haben wir 1 Hochschulen und Anbieter für ein Studium oder eine Weiterbildung im gefunden.

IU Hochschule

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Ergotherapie in Berlin studieren

Was ist Ergotherapie?

Ergotherapeut/innen, traditionell auch Beschäftigungstherapeut/innen genannt, unterstützen die Selbstpflege, Lebensgestaltung und medizinische Regeneration von Menschen mit Handicaps, ob im Rahmen von Betreuungs- und Integrationsmaßnahmen, in Rehabilitationskliniken, Fachkrankenhäusern, Heimen oder in eigener Praxis.

Die Tätigkeit von Ergotherapeut/innen umfasst alles, was den betreuten Menschen guttut und ihre Selbstständigkeit fördert, von Beruhigungs-, Balance- und Bewegungsübungen über kreative und beschäftigende Maßnahmen bis hin zur Ermöglichung ihrer Teilhabe an einem selbstständigen Leben.

Das ganzheitliche Konzept der Ergotherapie beruht dabei auf den drei Grundannahmen:

  • Der Mensch ist von seiner Natur aus zum Handeln befähigt
  • Störungen der Handlungsfähigkeit beeinträchtigen seine Gesundheit
  • Die gezielte Förderung von Aktivitäten kann seinen Heilungsprozess positiv beeinflussen.

Die Einsatzbereiche der Ergotherapie

Je nach Einsatzort und Aufgabenbereich ist das Aufgabenspektrum von Ergotherapeut/innen äußerst unterschiedlich:

In Kliniken und Pflegeeinrichtungen helfen sie Patient/innen, etwa nach einem Schlaganfall, einer Querschnittslähmung, einer psychiatrischen oder geriatrischen Erkrankung, verloren gegangene Selbstpflegekompetenzen wiederzuerlangen und zu üben, wie:

  • das selbstständige An- und Auskleiden
  • das Essen und Trinken
  • eigenständige Toilettengänge und die Körperhygiene
  • Bewegungsabläufe und gymnastische Übungen, um die körperliche Gesundheit und Beweglichkeit zu steigern, zu erhalten oder wiederzuerlangen.

In Pflegeheimen, Behinderteneinrichtungen und Einrichtungen der Tagespflege unterstützen Ergotherapeut/innen die pflegebedürftigen, behinderten und/oder erkrankten Menschen bei ihrer Freizeitgestaltung.

Hier und im eigenen Zuhause unterstützten sie die Betreuten auch bei ihrer selbstständigen Alltagsbewältigung mit Fertigkeiten wie Kochen, Putzen, Waschen und Einkaufen.

Ein vierter Baustein der ergotherapeutischen Tätigkeit ist die Begleitung der medizinischen Rehabilitation.

In sämtlichen Tätigkeitsbereichen arbeiten Ergotherapeut/innen engmaschig mit betreuenden Ärzt/innen, Krankenpfleger/innen, Sozialarbeiter/innen, Logopäd/innen, Lehrer/innen und Ausbilder/innen zusammen.

Auch die in eigener Praxis arbeitenden Ergotherapeut/innen, die die Bewegungsabläufe, den kreativen Ausdruck und die Interaktionsfähigkeiten ihrer Klient/innen trainieren, fördern und erweitern, etwa bei Autismus, Polyneuropathie oder ADHS, kooperieren eng mit niedergelassenen Ärzten, Physiotherapeut/innen, Psychotherapeut/innen und Logopäd/innen. Einige sind selbst zugleich zugelassene Logopäd/innen und/oder Physiotherapeut/innen.

Der Beruf Ergotherapeut/in: Berufsaussichten, Fortbildungsmöglichkeiten und Gehälter

Angesichts der Alterung unserer Gesellschaft und der vielfältigen Herausforderungen, die die Inklusion und Rehabilitation erkrankter und schwerbehinderter Menschen stellt, sind Ergotherapeut/innen aktuell und wohl auch künftig unverzichtbar.

Angestellte Ergotherapeut/innen verdienen, je nach Arbeitgeber, beruflicher Erfahrung und Betriebszugehörigkeit, zwischen 18.000,– und 30.000,– Euro brutto im Jahr. Ihre Gehälter differieren auch nach Bundesländern: Am besten verdienen sie in Hamburg, wo die Bundesarbeitsagentur 2022 Durchschnittsgehälter von 3.000,– Euro auswies, gefolgt von Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Rheinlandpfalz mit rund 2.900,– Euro. In den ostdeutschen Bundesländern wurden zwischen 2.400,– und 2.600,– Euro gezahlt, in Sachsen sogar nur knapp über 2.300,– Euro. Die meisten Ergotherapeut/innen sind weiblich, leider liegt ihr Gehalt nach wie vor bis zu 20 % unter dem ihrer männlichen Kollegen.

Zusatzqualifikationen steuern Einkommensverlusten entgegen. Nach Abschluss des Bachelorstudiums stehen Staatlich anerkannten Ergotherapeut/innen verschiedenste Fortbildungsmöglichkeiten offen wie:

  • Interaktionstherapeut/in nach Affolter
  • Bobath-Therapie
  • Sensorische Integration
  • Hand- und Fußreflexzonentherapie
  • Physiotherapie oder
  • Verhaltenstherapie.

Eine weitere Möglichkeit sind administrative Weiterbildungen wie:

Wer eine eigene Ergotherapie-Praxis eröffnen möchte, benötigt außer der staatlichen Anerkennung als Ergotherapeut/in eine Zulassung. Sie setzt passende Praxisräume und eine Pflichtausstattung sowie die Kassenzulassung voraus.

Welche Möglichkeiten gibt es, Ergotherapie berufsbegleitend zu studieren?

Die berufliche Ausbildung zum Staatlich anerkannten Ergotherapeuten / zur Ergotherapeutin dauert 3 Jahre. Sie ist eine Vollzeitausbildung an staatlichen oder beruflichen Fachschulen mit integrierten Praktika in medizinisch-therapeutischen Einrichtungen.

Für Krankengymnast/innen, Physiotherapeut/innen und Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, die sich zum Ergotherapeuten / zur Ergotherapeutin weiterqualifizieren, verkürzt sich die Ausbildungszeit auf 2 Jahre.

Seit 2009 ermöglicht das Ergotherapeutengesetz alternativ ein 6- bis 8-semestiges, grundständiges Bachelorstudium der Ergotherapie. Das Bachelorstudium beginnt mit einer 1- bis 1,5-jährigen Ausbildungsphase und einer 2-jährigen, dualen Studienphase, um mit dem Examen abzuschließen. Weitere 3 bis 4 Semester Vollzeitstudium münden im Abschluss Bachelor of Science.

Wer die duale Studienphase absolviert hat oder einen Ergotherapie-Abschluss mitbringt, kann den Bachelor-Abschluss verkürzt und berufsbegleitend erlangen.

Alternativ besteht die Möglichkeit, ein grundständiges oder weiterführendes, berufsbegleitendes Teilzeit-Fernstudium der Ergotherapie zu absolvieren, das je nach Eingangsqualifikation 4 bis 8 Semester dauert. Es schließt mit dem B.Sc. Ergotherapie ab. Außer Selbstlernphasen besteht das Fernstudium aus Präsenzseminaren und Praktika.

Zu den Studieninhalten gehören:

  • Anatomie
  • Arzneimittel
  • Psychologie
  • Gerontologie
  • Rheumatologie
  • Traumatologie
  • Pädiatrie
  • Krankheitsbilder
  • motorisch funktionelle Ergotherapie
  • neurophysiologische Ergotherapie
  • neuropsychologische Ergotherapie und
  • Behindertenpädagogik.

Welche Voraussetzungen werden fürs Studium verlangt?

Grundsätzlich verlangen die Hochschulen das Fachabitur. Quereinsteiger/innen in das Berufsfeld der Ergotherapie benötigen zudem in jedem Fall ein Vorpraktikum.

Aber auch Bewerber/innen mit abgeschlossener Ergotherapieausbildung werden akzeptiert. Sie können viele Studiengänge, wie beschrieben, verkürzt absolvieren. Dasselbe gilt, je nach Hochschule, auch für Physiotherapeut/innen, Kranken- bzw. Altenpfleger/innen, Heilerziehungspfleger/innen oder Heilpädagog/innen mit abgeschlossener Ausbildung und mindestens 3 Jahren einschlägiger, beruflicher Praxis.

Welche berufsbegleitenden Studienangebote gibt es?

Die berufsbegleitenden Ergotherapie-Studiengänge fokussieren auf unterschiedliche Schwerpunkte. Daher richten sie sich auch an verschiedene Zielgruppen, setzen unterschiedliche Abschlüsse und Vorkenntnisse voraus und differieren in ihrer Studienstruktur und -dauer.

Über diese und weitere, verwandte Studienmöglichkeiten wie den Bachelor Physiotherapie/Ergotherapie, den B.A. Medizinalfachberufe und den M.Sc. Naturheilkunde & komplementäre Medizin informiert Sie der Bundesverband für Ergotherapeuten in Deutschland e. V.:

Quellen/Infolinks:

https://www.ergotherapie-ausbildung.net

https://www.ergotherapie.de/ausbildung/berufsbild.aspx